Wolfgang Baur: Der Rest der Temperatur oder Die Acht Welten
28,00 €
Beschreibung
505 Seiten, 28 Euro
Auch als E-Book erhältlich:
"D e r R e s t d e r T e m p e r a t u r oder D i e A c h t W e l t e n".
Wie sollen normale Tiere Urlaub machen? Können sich Stofftiere ärgern, und wenn ja, worüber? Welche Erkenntnisse erschließen Geheimdienste aus dem Eßverhalten? Ist überhaupt genügend für spontane Leser gesorgt? Worin besteht gleich wieder der Sinn von Malefiz-Konzerten? Spricht eigentlich irgendetwas gegen die Einführung des Seniorenfernsehens? Und sollte man sich nicht doch mit radikaler Homöopathie befassen?
Für alle, die um normale Romane einen großen Bogen machen, ist "Der Rest der Temperatur" d e r Roman (505 Seiten, mit ausführlichem Register):
komisch, skurril, absurd - unbeschreiblich, aber lesbar!
Textprobe
Das blaue Buch
2. Kapitel
Inzwischen hatten sich die Ohrenärzte der Region zu einem Kongreß eingefunden, der relativ langweilig verlief, bis einer der Referenten anfing, eine Geschichte aus seiner Praxis zu erzählen.
"Ich habe da einen Patienten, verehrte Kolleginnen und Kollegen, der mir sage und schreibe sein linkes Ohr zur Konsultation freigab - er wolle mich nicht überfordern, sagte er, das rechte Ohr behandle bereits ein Kollege, und durchaus mit Erfolg!"
"Das dürfte ich sein", meldete sich ein älterer, graumelierter Herr, "ich bin's, der sein rechtes Ohr behandelt - war es nicht ein gewisser Zinzendorff, der uns mit solchen Extravaganzen kam?"
"Zinzendorff, richtig!" antwortete der Referent, und ein Raunen ging durchs fachmännische Publikum.
Nun schaltete sich der Präsident ein:
"Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen", sagte er, "laufen wir nicht Gefahr, uns lächerlich zu machen, wenn wir derartige Praktiken dulden?!! Wir sind Ohrenärzte, d.h. es ist unser Beruf und unsere Berufung, die Ohren unserer Mitmenschen zu heilen. Wenn einer von uns das rechte Ohr zu heilen vermag, wird ihm das mit dem linken wohl ebenso glücken, und ich hielte es für eine Zumutung, mich in meinem therapeutischen Wirken auf ein Ohr zu beschränken!"
Stürmischer Beifall brandete nach dieser kurzen Rede auf, und von da an galt der Name Zinzendorff unter Ohrenärzten als etwas, das man tunlichst zu meiden hatte.